Mammom

Ein Altar für den Mammon, für Geldnoten, Münzen und Plastikkarten – das Materielle, das im Gegensatz zu Gold keinen Herstellungswert besitzt, sondern metaphysische Werte transportiert: ein fiktiver Wert oder eine fiktive Ökonomie, eine Abstraktion von Zeit und Arbeit. Die immaterielle, fast jenseitige Natur des Geldes lässt uns beim Glauben an das Geld, die Institutionen und den Staat ankommen. In der Schweiz darf ich rechtlich mein Geld nicht vernichten – der Volksmund sagt zwar, „mit meinem Geld mache ich, was ich will“, doch hier findet diese Aussage ihre Grenzen. Ganz anders steht es um das Individuum, das an das System glaubt und hofft, durch Leistung sein Leben bestreiten zu können oder Ehre, Ruhm und Überfluss zu erlangen. Diese Leistungen enden oft unbeachtet auf einem Müllhaufen der geplatzten Illusionen und enttäuschten Kapitalisten.

Dieses Szenario möchte ich in einem Ausstellungsraum darstellen: Auf der rechten Seite errichte ich einen Altar für Geldnoten, Münzen und das Geldsystem. Diagonal gegenüber, auf der linken Seite, werde ich Kunstwerke auf einem Haufen zusammenwerfen. Ich möchte untersuchen, inwiefern Geld und der Glaube daran eine Verbindung zum Bildersturm vor fünfhundert Jahren an diesem Ort haben, als in der Reformation die Kunstwerke, die damals ausschließlich dem Glauben dienten, dem neuen Glauben zum Opfer fielen.

Die aufgehäuften Werke sollen einem Tornado gleichen, der uns mit der Frage konfrontiert, ob sich die Künstler nicht selbst über den Wert ihrer Arbeiten getäuscht haben. So symbolisieren links die geplatzten Businesspläne, das erfolglose Streben nach Anerkennung und der ausbleibende Ruhm die Illusion von Erfolg, während rechts der Materialismus an die Macht des Geldes glaubt.